Was ist ein Konflikt?

Laut Wikipedia kommt das Wort Konflikt aus dem lateinischen und bedeutet so viel wie „zusammentreffen/ kämpfen“. Von einem Konflikt spricht man wenn Interessen, Zielsetzungen oder Wertvorstellungen von Personen miteinander unvereinbar sind oder unvereinbar erscheinen.

Ab wann ist ein Konflikt überhaupt ein Konflikt?

Und was ist der Unterschied zwischen einem Konflikt und einer Meinungsverschiedenheit?

Der Unterschied liegt zum einen im Ziel der jeweiligen Partei und zum anderen in der Komplexität der Sache.

Wie der Name Meinungsverschiedenheit schon sagt, handelt es sich dabei zuerst einmal um zwei Menschen mit zwei unterschiedlichen Meinungen. Im Alltag begegnen uns solche Situationen alltäglich; das Kind, dass sich nicht die Schuhe anziehen will; die Freundin die lieber Pizza statt Sushi essen möchte,….

Beruflich geht es vor allem um fachliche Themen, über die hitzig diskutiert werden. Das jeweilige Ziel der Parteien ist es, den anderen zu überzeugen und Recht zu bekommen-und wer hat nicht gerne recht ;)? Du siehst also unser Alltag ist voll von Konfliktpotentialen, die wir ziemlich erfolgreich meistern.

Konflikte hingegen zeichnen sich durch weitere Kriterien aus. Beide Parteien haben unterschiedliche Handlungsabsichten und das Ziel ist immer zu gewinnen. Gewinnen ist ja noch besser als „nur“ recht zu haben, deshalb stecken wir viel Energie hinein. Die Gefahr dadurch ist, dass der anfänglich harmlose Konflikt schnell eskaliert und zu einer Art Konfliktspirale wird, aus der man so schnell nicht mehr rauskommt.

Mache doch mal einen Test und frage beide Parteien, wie es zu diesem Konflikt gekommen ist? Bei einem richtigen Konflikt kann man nämlich erstaunlich gut beobachten, dass beide Parteien gar nicht mehr so richtig den genauen Konflikthergang schildern können, da wertfreie Beobachtungen in unserem Gehirn von großen Emotionen überlagert werden. Das heißt große Emotionen und Gefühle sind weitere Indizien, um zu erkennen, dass es sich um einen Konflikt handelt.

Du siehst also, dass ein Konflikt deutlich vielschichtiger ist und mehrere Komponenten mitwirken.
Anders bei einer Meinungsverschiedenheit, die sich auf der Sachebene abspielt.

Haben Konflikte eigentlich auch Vorteile?

Konflikte mag keiner so richtig gern, allerdings haben Konflikte auch gute Eigenschaften und diese möchte ich dir im Folgenden nennen.

Ich habe dir oben schon erzählt, woher der Wortstamm Konflikt kommt. Der erste positive Aspekt ist, dass bei einem Zusammenstoß immer Energien frei wird. Bei einem Konflikt bewegt sich etwas, Energien werden frei, du wirst mutiger auch mal (kritische) Dinge anzusprechen.
Konflikte stärken unsere Empathie, wir werden gefordert uns in andere hineinzuversetzen, ihre Lage zu verstehen. Gleichzeitig schärfst du auch deinen Blickwinkel für Details, dass Verhalten das den anderen verletzt hat, mag dir vielleicht noch gar nicht aufgefallen sein, oder die Tonlage, die ein anderer ganz anders wahrnimmt.
Auch Durchhaltevermögen und Kraft wird gebraucht. Bei Kraft, geht es allerdings nicht darum, mit aller Gewalt und möglichst schnell seinen Standpunkt durchzudrücken. Es geht vielmehr darum die Situation auszuhalten, die Meinung des anderen zu hören, sich mit seinen Emotionen zurückzunehmen, durchzuhalten und das kostet Kraft.

Jeder von uns hat schon mal unangenehme Sachen lange vor sich hergeschoben, kannst du dich an das Gefühl erinnern, wie gut du dich gefühlt hast als du es endlich getan hast? Genauso ist es auch bei einem überwundenen Konflikt, ein großes Erfolgserlebnis!

Du wirst ein absolutes Erfolgserlebnis haben, wenn du den Mut aufbringst deinen Konflikt anzugehen. Dann wird aus Konflikt-Grau wieder Bunt.

PS: Es ist auch gut mit einer gewissen Vorsicht an den Konflikt ranzugehen, als unüberlegt reinzustochern.

Kommentiere doch mal drunter, ob Konflikte für dich nur schlecht sind, oder welche guten Aspekte du einem Konflikt abgewinnen kannst.